Das Problem der illegalen Hundeimporte

Das Problem der illegalen Hundeimporte

10.07.2025
Zwölf Prozent der Haushalte in der Schweiz haben Hunde, rund die Hälfte davon stammt aus dem Ausland. Eine schöne Zahl, die zeigt, dass Auslandtierschutz funktioniert, wenn er richtig gemacht wird. Problematisch wird es erst, wenn Hunde illegal in die Schweiz importiert werden.

Zwei Arten illegaler Importe

Pro Woche überqueren durchschnittlich 442 Hunde die Grenze und gelangen in die Schweiz. Oft geschieht dies durch seriöse Tierschutzorganisationen, manchmal jedoch auch illegal durch Privatpersonen oder Vermehrer und Händler aus dem Ausland. Mit nur wenigen Klicks können heute Hunde im Internet aus dem Ausland für wenig Geld bestellt und in die Schweiz geliefert werden. Die Übergabe geschieht oft auf Parkplätzen oder Raststätten.

80 Prozent der Hundeverkaufsinserate im Internet sind laut einer Studie des Schweizer Tierschutzes STS im Jahr 2012 unseriös!

Auch Privatpersonen bringen Hunde aus den Ferien mit nach Hause. Sei es, weil sie sich in der Ferienzeit in den Strassenhund verguckt haben, einen süssen Welpen auf dem ausländischen Markt retten wollten oder beim vermeintlichen Rassehundschnäppchen aus dem Ferienland zugegriffen haben. In all diesen Fällen reisen die Hunde illegal in die Schweiz ein.

Welche Probleme stecken hinter den illegalen Importen?

Wenn man einen Hund aus dem Ausland über dubiose Inseraten bestellt oder im Ausland bei unseriösen Händlern kauft, können Begleit- und Impfdokumente gefälscht sein. Hunde reisen damit im schlimmsten Fall mit hochansteckenden Krankheiten ein. Oftmals werden Welpen zu früh von ihren Müttern getrennt, die schwachen Tiere können auf dem Transport sterben. Die Mutterhündinnen werden häufig als Gebärmaschinen missbraucht und unter schlechten Bedingungen gehalten. Dadurch sind oft die Welpen nicht gut oder gar nicht sozialisiert. Mit dem Kauf solcher Hunde unterstützt man den illegalen Hundehandel und macht ihn weiter lukrativ.

Mögliche Folgen am Beispiel der Tollwutimpfung

Wenn man selber einen Hund aus den Ferien mitbringt, gibt es Vieles zu beachten. Leider informieren sich die Meisten nicht ausreichend über die komplexen Einfuhrbedingungen und die Zeit fehlt für wichtige Abklärungen und Untersuchungen. So muss beispielsweise ein Hund mindestens 21 Tage vor Einreise gegen Tollwut geimpft worden sein. Ist dies nicht der Fall, oder der Impfstatus oder das Herkunftsland ist nicht klar, muss ein Hund aufgrund des Tollwutrisikos in Quarantäne. Diese dauert vier bis sechs Monate und ist sehr kostenintensiv. Dem Hund drohen dadurch Verhaltensstörungen und bei Welpen fehlende Sozialisation in einer wichtigen Entwicklungsphase. Ausserdem sind viele betroffene Hundehaltenden nicht bereit die hohen Quarantänekosten zu bezahlen.

In Zürich erfolgt pro Woche ein illegaler Import, ein Drittel dieser Hunde wird eingeschläfert!

Wie erkenne ich seriösen Auslandtierschutz?

Ein seriöser Auslandtierschutzverein zeichnet sich durch vielseitige Erkennungszeichen aus. Folgende Merkmale können einem beispielsweise Aufschluss über die Professionalität eines Vereines geben:

  • Der Verein hat einen klaren Öffentlichkeitsauftritt
  • Verantwortliche Personen und Impressum sind sichtbar.
  • Verantwortungsvolle Vermittlungen – Kontrollen werden durchgeführt (vor und nach der Adoption!)
  • Hunde werden korrekt importiert (z.B. gechipt, geimpft) und reisen mit gültigen Papieren
  • Der Verein sorgt für eine verbesserte Situation vor Ort z.B. durch Aufklärungsarbeit, Kastrationen, Fütterungen etc.

Einem Hund aus dem Ausland ein neues Zuhause geben ist eine wunderbare Sache. Bitte aber dabei mit einem seriösen Verein zusammenarbeiten und dem ganzen Prozess auch die nötige Sorgfalt und Zeit zugestehen.

 

Quelle:  https://tierschutz.com/app/uploads/2023/06/report_hundehandel.pdf

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Vier Welpen sitzen zusammen auf einer weißen Unterlage vor einem Gitter. Zwei von ihnen kuscheln, einer schaut direkt in die Kamera.

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