Vertrauensbildung-wie das richtige Ankommen gelingt

Vertrauensbildung-wie das richtige Ankommen gelingt

18.06.2025
Unsere Erfahrung zeigt: Hunde aus dem Auslandtierschutz können sich in den ersten Tagen und Wochen zurückhaltend und ängstlich zeigen.Oftmals kennen diese Tiere noch wenig und brauchen viel Zeit, um sich einzugewöhnen. Was dabei hilft und den Vertrauensaufbau unterstützt, zeigen wir dir in diesem Blogbeitrag.

Endlich hat man ihn gefunden, den passenden Hund. Man hat sich direkt in das Foto verliebt und nach etlichen Abklärungen und Vorbereitungen zieht der neue Vierbeiner endlich in sein neues Zuhause. Die eigenen Vorstellungen sind klar! Gemeinsame Spaziergänge, Kuscheleinheiten und Spiel und Spass. Doch die Realität kann anders aussehen. Einige Hunde aus dem Auslandtierschutz brauchen etwas mehr Zeit und Geduld, um sich in einem neuen Zuhause einzugewöhnen und anzukommen.

Wie reagieren ängstliche oder traumatisierte Hunde?

Oftmals ist wenig oder nichts über die Vergangenheit eines Auslandtierschutzhundes bekannt. Viele dieser Tiere haben auf der Strasse oder in Tötungsstationen gelebt und schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Sie haben oft nie gelernt, Vertrauen aufzubauen – und das Leben in einem Haushalt ist für sie völlig fremd.

Diese Hunde zeigen deutlich ihre Angst und Stressreaktionen: sie knurren, ziehen sich zurück, verstecken sich, lassen sich nicht anfassen und reagieren sehr sensibel auf Umweltreize. Es ist auch möglich, dass sie ihr Futter verweigern und Übersprungshandlungen, wie hektisches Lecken oder im Kreis laufen, zeigen.

Ankommen lassen – in Ruhe

Die ersten Tage im neuen Zuhause sind besonders wichtig. Es gilt: weniger ist mehr! Eine feste Bezugsperson und klare, gleichbleibende Tagestrukturen helfen dem Hund, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Ein Rückzugsort wie eine Hundebox oder ein Körbchen in einer ruhigen Ecke hilft dem schüchternen Vierbeiner dabei, sich sicher zu fühlen. Und nur wer sich sicher fühlt, kann beginnen zu vertrauen und sich mit der neuen Situation auseinanderzusetzen.

Bindung als Prozess

Vertrauen und das Aufbauen einer Bindung ist nicht nach einigen Tagen abgeschlossen. Es ist ein Prozess, der sich immer weiterentwickelt. Dabei hilft es, den eigenen Hund und seine Körpersprache immer besser kennen zu lernen und so Stresszeichen frühzeitig wahrzunehmen. Der Adoptant wird eine feste, verlässliche und klare Konstante im Leben des Hundes.

Denn auch ein unsicherer Hund braucht klare Führung und Orientierung – keine übermässige Fürsorge, kein Mitleid, sondern Ruhe, Klarheit und Geduld.

Und letztlich entscheidet der Hund selbst, in welchem Tempo er sich seinem Menschen annähert. Eine ruhige, geduldige Präsenz ohne Erwartungen unterstützt ihn dabei, Nähe zuzulassen, Berührungen zu akzeptieren und auch gemeinsame Momente wie Spielen oder Kuscheln geniessen zu können.

Vertrauen ist ein Geschenk

Vertrauen kann man nicht erzwingen, aber man kann es wachsen lassen. Gibt man seinem neuen Vierbeiner die Zeit die er zum Ankommen braucht,  wird man mit einer tiefen, lebenslangen Bindungen und gegenseitigem Vertrauen belohnt.

 

Du möchtest einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause schenken? Dann schenk ihm vor allem eins: Zeit. Vertrauen wächst langsam – aber es ist der Anfang von allem. 🐾

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Vier Welpen sitzen zusammen auf einer weißen Unterlage vor einem Gitter. Zwei von ihnen kuscheln, einer schaut direkt in die Kamera.

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